1945 Erika Beier, die Prokuristin der Firma und Tochter Woldemar Beiers, stirbt nach einem tragischen Unfall. Das gesamte Werk mit allen Maschinen und Unterlagen wird von der Sowjetunion demontiert, in Kisten verpackt und per Zug nach Uljanowsk verbracht.
1945 Mit Maschinenschrott und dem guten Willen der Belegschaft wird wieder eine Produktion aufgenommen. Hergestellt werden unter anderem Kartoffelschäler, Zigarettendrehmaschinen, Schuhanzieher und Siebe.
1949 Mit 25 Beschäftigten und zusammengesammelten, teils selbstgebauten, Werk- zeugen und Maschinen beginnt die Produktion der Beirax 6x9 aus Vorkriegstagen. 4000 Stück wurden in diesem Jahr produziert.
1950 5680 Beirax-Kameras verlassen den Betrieb. Die Produktion der Precisa 6x6 wird wieder aufgenommen.
1953 Woldemar Beier und sein Sohn mussten wegen einer nicht eingereichten Steuer- erklärung aus dem Jahr 1944 die Schlüssel des Betriebes abgeben. Der Betrieb wurde unter Treuhandschaft gestellt und der Treuhänder hat die Firma nach An- gaben Beiers, in wenigen Monaten „ausgeplündert”.
1953 Nach der Betriebsrückgabe übernimmt Werner Beier das Ruder in der Firma.
1954 Die Kamerafabrik Woldemar Beier stellt zum ersten mal auf der weltgrößten Spezialmesse, der Fotokina in Köln aus.
1955 Precisa und Beirax bekommen ein neues Gehäuseoberteil mit integriertem Sucher und Zubehörschuh. Die neuen Modelle Precisa II und Beirax II wurden auf der Leipziger Frühjahrsmesse vorgestellt.
1956 DiePrecisa II kommt mit ungekuppeltem Entfernungsmesser auf den Markt. Sie nennt sich nun Precisa IIa.
1957 Am 18.Februar dieses Jahres stirbt Woldemar Beier.
1958 Die erste Nachkriegs-Kleinbildkamera von Beier kommt auf den Markt. Die Beirette ist die erste Kleinbildkamera der DDR mit Schnellspannhebel. Materialmangel treibt Werner Beier in die staatliche Beteiligung und der Betrieb wird eine Komandit- gesellschaft.
1961 Die Beier-Matic(erste halbautomatische Kamera von Beier)erscheint auf dem Markt und Ende des Jahres wird die Rollfilmkameraproduktion eingestellt . In 13 Jahren wurden 101137 Beirax-Kameras hergestellt. Dazu kamen in 11 Jahren 43082 Precisa-Kameras und in 5 Jahren 13648 Precisa II-Kameras. Es wurde in 32 Länder exportiert.
1965 Die Beirette K kommt als erste SL-Kamera auf den Markt. Für die Beirette wird die Fließbandarbeit eingeführt. Es ist das erste Montagefließband für Kameras in der DDR.
1972 Durch Kontakte zwischen Karl Pouva und Hanns Rühle, Konstruktionsleiter bei Beier, entstand das neue Modell Pouva SL 100 eine Kamera die nahezu völlig identisch mit der Beirette SL 100 ist.
Im Frühjahr dieses Jahres kam das Ende der Firma Woldemar Beier KG. Die zweite Verstaatlichungswelle der DDR machte am 24.04.1972 aus dieser Firma den VEB Kamerafabrik Freital.
1973 Der VEB Fototechnik Freital und VEB Kamerafabrik Freital werden am 01.07. dieses Jahres zusammengelegt.
1975 Am 1.1. wird der VEB Optische Werke Weixdorf in den VEB Kamerafabrik Freital eingegliedert.
1976 Die Beirette SL 200 wird bei Certo in Dresden weitergebaut. Im September be- ginnt der Bau der ersten mikroelektronisch gesteuerten Kamera Beirette SL 400.
Als drittgrößter Betrieb wird der VEB Kamerafabrik Freital in das Kombinat VEB Pentacon eingegliedert.
Die Beirette Electronic wird auf der Leipziger Frühjahrsmesse vorgestellt.
1985 Das Kombinat VEB Pentacon wird in das Kombinat VEB CARL ZEISS JENA eingegliedert.
Auf der Leipziger Frühjahrsmesse wird das neue Modell Beirette 35 vorgestellt. Die Produktion der K 100 wird zu Gunsten der VSN eingestellt und eine zweite Mon- tagelinie für die SL100 eingerichtet. In diesem Jahr wird der Produktionsrekord von 391.128 Kameras erreicht
1989 Die Beiretten sollten den Namen Praktica bekommen und es waren zwei neue Modelle in der Entwicklung, die Praktica 35M und Praktica 35MF. Die politische Wende machte alle Hoffnungen der Kamerabauer zunichte, man war nicht konkurrenzfähig
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